Samstag, 6. November 2010

Halloween!!

Ich wünsche einen angenehmen Wochenanfang.

Zunächst möchte ich Asche auf mein frisch frisiertes Haupt streuen, da der letzte Post bereits 2 Wochen zurück liegt. Ich wollte eigentlich letzten Sonntag schreiben, mit Halloween Photos, und so, aber ich musste Dienstag einen Essay abgeben und hatte an dem Wochenende absolut nicht genug geschlafen. Und dann hab ich's irgendwie nicht mehr geschafft. Dafür hattet ihr in der Woche davor zwei! Ich werde mein Bestes geben, solch unangenehm langen Wartezeiten in Zukunft zu verhindern. Immerhin gibt's meistens Photos!

Womit wir bereits zum Thema kommen. Ich hab schließlich Photos von Halloween (auch wenn das erste nicht von mir stammt):

Happy Halloween nachträglich!



Also, wir haben in Deutschland, zumindest in katholischen Bundesländern (weiß nicht, ob bei den Protestanten auch), den unheimlichen Vorteil (ha, unheimlich, haha), dass Allerheiligen ein Feiertag ist. Es ist auch bekannt, dass Halloween per Definition grundsätzlich direkt von Allerheiligen liegt. Wir sind somit in der beneidenswerten Situation, dass wir theoretisch immer an Halloween feiern können, weil wir danach immer ausschlafen können. Das ist im Land der unbegrenzten Möglichkeiten leider unmöglich (es sei denn Allerheiligen fällt auf ein Wochenende, aber das wäre pure Spekulation und ist, zumindest in den nächsten paar Jahre, recht unwahrscheinlich).
Dieser recht lange Umweg führt mich nun zu den Ereignissen des letzten Wochenendes. Da sich Sonntag, wie oben langatmig erläutert, nicht für eine Halloweenparty eignete, bot die Graduate School (also die Master-Organisatoren und AStA) bereits am Freitag eine Party an, ein Angebot, dass meine Mitbewohner und ich, mit gut 100 weitere Master Studenten, natürlich wahrnahmen. Um genau zu sein hatten wir schon wochenlang überlegt, als was wir gehen könnten, und teilweise hat das absolut beste Traum-Kostüm mehrmals gewechselt. Am Ende haben wir's doch alle in ein Kostüm geschafft.

Alex ist, offensichtlich, das M&M mit der Nuss drin (weil gelb), und Ryanne ist Alvin (ohne die anderen Chipmunks).

Aber was ist Julia? Hier eine Hilfe:
So sah die Geschichte von hinten aus. Spätestens jetzt sollte die Antwort wie Schuppen von den Haaren fallen! (...kann man mal sehen, was eine Kindheit mit Otto Waalkes in hohen Dosen so mit Similies anstellt...) Ein Teenage Mutant Ninja Turtle! Aber nicht nur irgendeiner, ich war natürlich Donatello. Warum Donatello? Weil seine Waffe am simpelsten aus Pappe anzufertigen war.
Ich hab mehrere Stunden mit dem Schild verbracht und bin recht stolz auf das Ergebnis, welches mittlerweile an meiner Wand hängt. Nicht, dass jetzt jemand auf die Idee kommt, ich hätte hier nicht genug zu tun (obwohl, das wär mal was neues...)! Ich hab, während ich 3-4 Stunden bastelte, natürlich den Roman, den ich für die Uni lesen musste, als Hörbuch gehört. (Ja, so bin ich, immer fleißig, immer arbeiten (...ein Schloss am Wörthersee...))
Das Kostüm war höhenverstellbar, angenehm zu tragen, und leicht an und auszuziehen, was will man mehr?

Ich war natürlich nicht die Einzige, die ihrer Kreativität freien Lauf gelassen hat. Ich war nicht mal die einzige Deutsche!
Darf ich vorstellen: Jan und Johannes. Jan beschrieb sich als "Typical red-neck American, are you offended?" ("typischer amerikanischer Red-Neck, bist du jetzt beleidigt?") und Johannes war natürlich eine Biene (ob eine bestimmte, hab ich nicht gefragt. Am Folgeabend war er Pumukl und musste die ganze Zeit sein Kostüm erklären...). Er hatte sogar einen Stachel!
Ich wurde ständig auf mein Kostüm angesprochen (konfuser Blick, ich dreh mich im Kreis, Erkenntnis "Hey, das war meine Lieblingsserie"), und es stellte sich in Bezug auf Leute-kennenlernen als eher hilfreich als hinderlich heraus. Ein sehr netter Abend. (Übrigens, mehr Männer als Frauen haben Kindheitserinnerungen an die Ninja Turtles.)

Die Party ging bis 1 Uhr morgens (die sind hier komisch mit Parties, Bars machen auch spätestens um 2 zu, darum fangen die um 1:30 an, Leute rauszuschmeißen), aber wir haben dann natürlich noch nicht Schluss gemacht. Unser kollektiver Untergang hat die Form eines Chinesen, der bis 2 geöffnet hat. Dort haben meine Mitbewohner, Jason, eine Freundin und ich was zu essen bestellt und uns noch ne Weile in der Küche aufgehalten.

An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass sowohl der Stock, als auch die Maske, die ich als Donatello getragen hatte, eigentlich eher einen Pastellton hatten. Da dies dem Kostüm nicht wirklich Ehre machte, lieh Ryanne mit einen Lila Marker mit Weintraubengeruch. Mal davon abgesehen, dass Marker mit ansprechendem Geruch grundsätzlich skeptisch zu betrachten sind, um nicht zu sagen, dass es sich dabei um ne selten blöde Idee handelt, war das ne super Lösung! Appropos Lösung. Die Farbe passte zwar Haargenau auf Donatello, allerdings, wegen Schwitzen auf der Tanzfläche und hoher Wasserlöslichkeit, auch auf mein Gesicht.
Das Bild durch Anklicken zu vergrößern lohnt sich hier für den vollständigen Effekt.
Dies war Freitag Nacht (die erst gegen 3 Uhr endete). Ich hatte Sonntag Abend immernoch etwas Lila im Gesicht. Anscheinend ist der Marker nur einmal wasserlöslich.
Da es sich ums Halloween Wochenende handelte, fand ich's eigentlich recht amüsant. Im übrigen passte es zu meinem nächsten Kostüm.

Moment, nächstes Kostüm? Ihr glaubt doch nicht, ich hatte keine eigene Halloween Party!
Die war Samstag. Wir hatten zu 8 Uhr eingeladen, weil ich wieder Chili gekocht hatte. Die ersten Gäste kamen um 10. Komische Leute sind das. Aber dann wurde die Party noch recht angenehm.

Zunächst ein Foto von Jason, im gleichen Kostüm wie am Abend zuvor, und Ryanne in neuem Outfit.
Jason beschrieb sich als generischer homosexueller Biker. Nicht im Bild sein Schnäutzer, der gegen Ende des Abends wohl unangenehm wurde (sowas dreiseitiges, das neben den Lippen nach unten geht, wie heißt das richtig?). Er wurde von jemandem für Freddy Mercury gehalten. Ein Vietnamese meinte auf die Frage "Was glaubst du, was ich bin?" "Ein Deutscher?" ...

Auch Alex hatte natürlich ein anders Kostüm. Sie war ein Fan der Chicago Cubs (ich vermute die spielen Baseball, das Internet unterstütze dies). Ich hatte ursprünglich vor, ein Blumenkind zu sein (die Flower-Power Variante, nicht die Hochzeitsversion), allerdings kam mein Kostüm einer tropischen Tänzerin näher (merke: tropisch, nicht exotisch.)


Hier kann man durch zoomen noch leichte Anzeichen von Violett auf meiner Nase erkennen, auf Brillenhöhe. Mein Kostüm ist übrigens eins dieser großen Batik-Tücher, die man manchmal auf der Kirmes kaufen kann. Zusammengehalten mit zwei Sicherheitsnadeln hinter meinem Nacken.
Dieser Abend endete gegen 4 Uhr morgens am nächsten Tag. Wäre Halloween im Sommer, es wär schon wieder hell geworden. Dementsprechend ebenfalls ein erfolgreiches Unterfangen.
Und es gab natürlich Kotzkekse.
Außerdem haben alle was zu essen und zu trinken mitgebracht. Wir sind immernoch nicht alle Reste los...

Alles in allem also ein erfolgreiches Wochenende. Allerdings nicht sonderlich hilfreich in der Fertigstellung meines Essays für Dienstag. Auch der wurde allerdings pünktlich fertig und ich konnte mich um das Referat am Freitag kümmern. Ein 300 Seiten Buch in 15 Minuten vorstellen und mit den Seminarinhalten verknüpfen, danach in der Lage sein, mögliche Fragen zum Buch zu beantworten. Heißt: theoretisch das Buch komplett gelesen haben. Die Betonung in dem Satz könnte auf mehreren Wörtern liegen. Sie liegt auf einem bestimmten. Jeder einzelne bewerte meine Strebsamkeit und wähle das passende Wort.
Unnötig zu erwähnen, dass das Referat super war (ernsthaft).

Was uns zu diesem Wochenende bringt. Ich habe schon vor einer Weile festgestellt, dass ich mal wieder zum Friseur müsste, aber erst Freitag wurde mir klar, dass der letzte Besuch bereits 3 Monate zurück lag (für mich ist das lange!). Ich hatte mir zwar den Pony schneiden lassen, aber mehr halt nicht.
Darum wollte ich Samstag Morgen um 9, direkt bei Ladenöffnung, zum Friseur (Smart Cuts Plus). Ich musste um 11 Arbeiten. Um viertel nach 9 war ich dann auch da, aber der Laden hatte noch geschlossen. Daraufhin hab ich mich wieder an meine Romane gemacht. Um 11 bin ich dann zu Arbeit gegangen. Der Kunstgeschichte Kurs für den ich Prüfungen benote hat nächste Woche wieder eine Klausur, und vorher fahren die immer ins Worcester Art Museum (mit der brillianten Abkürzung WAM). Gestern war eben dieser Trip. Beim letzten Mal war ich nicht dabei, weil ich zum Big E wollte, aber dieses Mal stand nichts im Weg. Von den Studierenden mal abgesehen. Mein Chef hatte ne Mail rumgeschickt, dass der Bus um 11 abfährt. Auf dem Semesterplan stand 11:30, aber da wollte er schon im Museum sein, die Fahrt dauert 15 Minuten. Um 11 waren 6 von 21 Studenten da. Mit denen bin ich dann zum Museum (mein Chef war mit der ersten Gruppe schon da, ich sollte die zweite Gruppe bringen, und die ersten fahren dann wieder). Ich hab entschieden die ersten 6 im WAM abzuliefern, und mit dem Bus wieder zurück nach Clark zu fahren, um verspätete einzusammeln. Nachdem wir die anderen im WAM gefunden hatten, trennten sich plötzlich zwei Studenten von der Gruppe. Es stellte sich heraus, dass eine kurz vorm Kreislaufkollaps stand. Ich sorg also dafür, dass sich das Mädel hinlegt und die Füße hochlegt, und lass sie mit ihrem Kumpel alleine während ich auf die Jagd nach nem Glas Saft ging. Saft ist im Museum nicht erlaubt. (!) Ich überzeugte also den Aufseher davon, dass das Mädel sicher nicht bis zum Eingang kommen kann, um Saft zu trinken, und er ruft seinen Vorgesetzten an. Mit dessen Segen war es dann überhaupt kein Problem, Saft ins Heiligtum zu schleusen. Ich hab den Rest des Ausflugs mit den beiden Studenten im Museumscafé verbracht (nachdem sie wieder fitter war).
Wie aufregend!

Danach kam der eigentlich aufregende Teil des Tages: Mittagessen! ... Ja, auch, weil chinesisch, aber wesentlich spannender: Friseur!
Unter 30 Minuten, 15 $, bestens zufrieden. Keine riesen Veränderung, aber ich hab wieder ne Frisur!

Danach (Frau Putzar, meine Grundschullehrerin, wär' nicht stolz auf mich...) bin ich nach Blackstone gefahren, um einzukaufen. Ich hab viele schöne Sachen gefunden und noch viel mehr Ideen für Weihnachten! Ich war erst nicht sicher, was ich so verschenken könnte, aber nachdem ich gestern die ganze Deko gesehen habe, die hier 2 Monate vor Weihnachten aufkommt, hab ich keinerlei Sorge mehr.

Da wir erst diese Woche Zeitumstellung hatten konnte ich heute (Sonntag) mal richtig schön ausschlafen und trotzdem noch was für die Uni tun (natürlich längst nicht so viel, wie ich sollte, aber das passt schon). Ahh, wunderbar. Endlich den Schlaf vom letzten Wochenende aufgeholt! (Das hat mich letzte Woche ganz schön zurück geworfen!)

Das soll auch schon genug gewesen sein. Ich hoffe die Länge des Posts und die Fotos sind ein kleiner Ausgleich für die lange Wartezeit. (oder ihr denkt "schön, update, aber so viel lesen?")

Liebe Grüße!!

Julia

2 Kommentare:

Bärbel hat gesagt…

Das war doch mal eine kurzweilige Geschichte (bei diesem trübsinnigen Wetter). "Schön, update, viel lesen und gucken, super!"
Ich wünsche dir eine schöne Woche,
liebe Grüße
B.
Ach ja, das Paket wird ins Zielland befördert/Stand 05.11.2010. Seitdem warte ich auf den nächsten Schritt: Paket ist im Zielland angekommen!
Schau'n wir mal.

Martina hat gesagt…

Hey,
ich kann mich deiner Mutter nur anschließen, ein längerer Beitrag ist nach der Pause sicher nicht verkehrt. Schließlich wollen wir doch hier wissen, was du in der Ferne so erlebst! Und was wäre Halloween ohne deine Kostüme?! Ich freu mich zu sehen und zu lesen, dass du von netten Leuten umgeben bist, die gerne mit dir feiern :-)
Schade, dass du uns nicht von einem spannenden Museumsbesuch erzählen konntest, sondern stattdessen deine Hilfsbereitschaft gefragt war. Saft im Museum. Wo hast du den denn dort so schnell auftreiben können?
Ich sende liebe Grüße von Schreibtisch zu Schreibtisch, Martina